Mit einer „Zeitreise durch 125 Jahre“ setzte der Musikverein „Eintracht“ Obergrombach in seinem Winterkonzert den Schlusspunkt unter ein Jubiläumsjahr mit zahlreichen Höhepunkten.
Der MVO-Vorsitzende Rolf Janzer begrüßte die Besucher des Winterkonzerts in der Sporthalle und nutzte die Gelegenheit, auf den neu gegründeten „MVO-Förderverein“ aufmerksam zu machen. Über Sinn und Zweck des Fördervereins klärte dessen 1. Vorsitzende Andrea Weiß auf.
Den Konzerteinstieg gestalteten die jüngsten MVOler, die Schülerkapelle unter der Leitung von Bruno Czemmel. Sie besuchte „Old Mac Donald“ auf seiner Farm, ließ die „Ode an die Freude“ erklingen und spielte das japanische Volkslied „Sakura Sakura“. Es folgte die Jugendkapelle – ebenfalls unter dem Taktstock von Bruno Czemmel – mit dem „School Spirit“ und dem „Karneval von Venedig“.
Rolf Janzer ging noch kurz auf die aktuelle Jugendarbeit des Vereins ein. In der Bläserklasse, Schüler- und Jugendkapelle bildet der Jubiläumsverein insgesamt 38 Nachwuchsmusiker aus.
Mit dem „Schwarzwälder Liedermarsch“ setzten die 22 Musiker des Seniorenorchesters mit Bruno Czemmel an der Spitze das Programm fort. Bei „Slide Advantage“ zeigten die vier Posaunisten, was sie im Schalltrichter haben. Mit der „Bodenseepolka“ und dem „Strohwitwer“ beendete das Orchester, das seit 35 Jahren besteht, seine musikalische Publikumsreferenz.
Zum Konzerthauptteil nahmen die 50 Musiker des Hauptorchesters auf der Bühne Platz. Es wird von Uwe Hirschgänger geleitet. Für die Moderation hatte er sich etwas Besonderes einfallen lassen. Die Musiker intonierten verschiedene Kompositionen aus den letzten 125 Jahren – und der Ehrenvorsitzende Peter Adam fügte Anekdoten aus der Vereinsgeschichte bei, abgestimmt auf den Zeitpunkt der Musikstück-Entstehung. So hatte am 23.12.1893 – dem MVO-Gründungsjahr – die Oper „Hänsel und Gretel“ Premiere; daraus intonierten Uwe Hischgänger und seine Musiker den „Abendsegen“. 1903 wurde der Marsch „Hoch Großherzog Friedrich!“ komponiert – und der MVO konnte sein 10-jähriges Jubiläum feiern. Das Stück „New York“ entstand 1927 und vermittelte ein Bild der „Goldenen Zwanziger“ – der MVO schaffte sich für 500 Reichsmark eine Vereinsfahne an. Einer der weltweit erfolgreichsten Filme ist der 1939 entstandene Film „Vom Winde verweht“; hieraus präsentierten die Aktiven des MVO ein Melodien-Potpourie. In den 60iger Jahren verzeichneten die „Gentlemen of Music“, Tom Jones und Neil Diamond, große Erfolge – der MVO knüpfte erste Kontakte zu Musikapellen im Ausland. 1977 fuhr die „Eintracht“ nach Bergen in Norwegen. Mit dem „Haukås Musikklag“ werden noch heute freundschaftliche Kontakte gepflegt; untrennbar damit verbunden ist die „Wiggen-Polka“. In den 80iger Jahren waren Schlager der Neuen Deutschen Welle ganz groß: der MVO begab sich auf eine „80er KULT-Tour“. Im gleichen Zeitpunkt wurden in Obergrombach die „Burgfeste“ ins Leben gerufen – und der MVO war von Anfang an dabei.
Die musikalischen Beiträge aller vier Klangkörper wurden mit viel Beifall belohnt. Zum Abschluss wandte sich Rolf Janzer nochmals an das Publikum und bedankte sich bei allen aktiven und passiven Helfern sowie den Obergrombacher Vereinen, die zum Gelingen der 125-Jahr-Feiern beigetragen haben. Ohne den guten Zusammenhalt wäre dem MVO vieles nicht möglich gewesen.